Heute spreche ich über einen weit verbreiteten Mythos, der sich hartnäckig hält: „Wirklich erfolgreiche Business-Frauen arbeiten nicht mehr mit kleinen Gruppen bzw. im 1:1 Setting.“ Wenn sie es doch tun, dann nur als „Secret Offer“ also ganz versteckt, das heißt meist sogar mit ausführlichem Bewerbungsverfahren. UND „Wer erfolgreich ist, lässt sich nur dazu herab im Einzelsetting zu arbeiten, wenn dafür für 3 Monate mindestens 50.000 € bezahlt werden, denn wer wirklich erfolgreich ist, der skaliert.“
Dieses Narrativ hat dazu geführt, dass viele Frauen* sich und ihren eigenen Erfolg extrem hinterfragen, wenn sie gerne mit kleinen Gruppen oder im Einzelsetting arbeiten. „Darf ich bzw. soll ich das noch? Ist diese Arbeitsweise nur ein Übergangszustand, bis ich es endlich schaffe zu skalieren, weil ich sonst nicht erfolgreich bin?“ Genau diesen Fragen gehen wir heute auf den Grund. Ich freue mich sehr, dass du da bist und wieder zuhörst!
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Podigee. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenMit Skalierung ist gemeint, dass du zum Beispiel einmal einen Online-Kurs erstellst und dann ein und denselben Kurs an unbegrenzt viele Kund/innen verkaufen kannst, ohne dass zusätzlicher Aufwand für die Erstellung des Kurses entsteht. Wir rechnen wieder mal ein bisschen (du kennst das schon von meinem Podcast), wenn du möchtest und es gerade passt, kannst du auch gerne kurz mitschreiben:
Was bei diesen Stunden sowohl beim ersten als auch beim 2. Beispiel allerdings nicht mitgerechnet ist, sind die Werbekosten und / oder die Stunden für die Bewerbung. 300 Kurse zu 100 € musst du erstmal verkaufen, vor allem wenn du keine riesige Reichweite auf Social Media oder eine gut gefüllte E-Mailliste hast. Lange Rede kurzer Sinn: Es ist alles nicht so einfach wie es oft dargestellt wird. Die Darstellung, dass mit Onlinekursen reich zu werden ganz easy peasy und mit Leichtigkeit von Statten geht, ist natürlich für diejenigen Coaches besonders wichtig, die Kurse anbieten, bei denen du lernst, wie du Onlinekurse machst.
Meine Erfahrung aus der Praxis ist eine ganz andere: Es sind schon mehrere Frauen* zu mir ins Mentoring gekommen, die genau nach so einer Erfahrung – nämlich der Erstellung ihres ersten Online-Angebots völlig desillusioniert waren. Sie haben meist mehrere Tausend Euro ausgegeben, manchmal sogar mehr als 10.000 Euro, um zu lernen, wie man Online-Produkte erstellt. Zusätzlich haben sie in Software, Website, Onlinekurs-Plattform etc. investiert. Die Erstellung des Kurses mit all den neuen Tools, die sie lernen mussten, der Erstellung der Inhalte, der Bewerbung auf Social Media, die Erstellung von E-Mail-Funnels etc. hat sie völlig ausgebrannt. Und das, um am Ende zu erkennen, dass der Kurs sich absolut nicht verkauft und ein Ladenhüter bleibt. Das sind definitiv keine Einzelfälle, aber darüber spricht kaum jemand, wenn es um das Thema Skalierung geht. Zusätzlich ist mir auch wichtig zu sagen, dass es das „passive Einkommen“ in der Form wie es oft gepriesen wird, nicht gibt, weil du das beste Produkt immer bewerben muss. Ja, du kannst mit Evergreen-Funnels arbeiten oder Upsales machen, gleichzeitig ist auch das eine Sache in die du zuallererst mal investieren musst.
Ich selbst habe bereits einige erfolgreiche skalierbare Produkte entwickelt, wie zum Beispiel den Rauhnächte Onlinekurs, der seit 5 Jahren sehr gut läuft aber auch diverse Download-Produkte (mein erstes entstand vor 8 Jahren), die mir jeden Monat Umsatz bringen. Ich möchte damit sagen, ich bin absolut nicht gegen Skalierung und Online-Produkte, ich möchte nur – wie so oft – ein paar Dinge geraderücken und ein möglichst realistisches Bild zeichnen. Jetzt fragst du dich vielleicht: „Ja aber Karin, wenn du weißt, wie das geht und das auch erfolgreich für dich umgesetzt hast, warum arbeitest du dann noch im Einzelsetting und mit kleinen Gruppen?“
Einer der Gründe für mich ist, dass ich jedenfalls mittelfristig gesehen Solopreneurin bleiben möchte. Mitte 2022 stand ich vor der Entscheidung: Expandieren, große Strukturen und ein Team aufbauen oder Solopreneurin bleiben und alleine mit temporärer Unterstützung weitermachen? Ein Geschäftsmodell, das nur auf Skalierung ausgerichtet ist, lässt sich alleine nur sehr schwer bewältigen. Je größer das Ganze wird, desto mehr Infrastruktur, Organisation und technische Automatisierung, Mitarbeiter/innen müssen aufgebaut werden. Für mich war die Entscheidung damals ganz klar: Ich möchte keinen “Apparat” leiten, keine klassische CEO sein, die sich ausschließlich um das Management und die Verwaltung ihres Business kümmert. Die Kompetenzen hätte ich definitiv dazu – keine Frage. Dennoch möchte kreativ und wenig bleiben, weiterhin ganz nahe bei meinen Kund/innen sein und im direkten Austausch mit ihnen arbeiten. Das ist sogar im SLOW GROWTH CLUB der Fall, der als klassische Membership eigentlich zu 100% auf Skalierung und große Gruppen ausgelegt sein könnte.
Aber wie so oft ist es mir ein wenig anders: Der Slow Growth Club ist ein Online-Netzwerk und Support-Paket für selbstständige Frauen, das in der Form einzigartig ist. Warum? Es bleibt achtsam und persönlich.
Wenn du dir das wünschst und nicht mehr alleine mit deinen Höhen und Tiefen sein möchtest, dann trag dich gleich auf die Warteliste https://www.karingrafkaplaner.com/slowgrowthclub ein, um nicht zu verpassen, wenn ich die Türen wieder öffne. Und das könnte schneller der Fall sein, als du denkst, denn wie du weißt, ist in wenigen Tagen am 30. April mein Geburtstag und da wartet ein großes Special auf dich. Also: Auf die Warteliste eintragen ist jetzt besonders wichtig, damit du es nicht verpasst.
Aber zurück zum Thema: Ich habe in den vergangenen Jahren viele Unternehmer/innen beobachtet, die durch Skalierung immens schnell gewachsen sind, große Apparate, komplexe Strukturen und eine Vielzahl an Mitarbeiter/innen aufgebaut haben und in den letzten Monaten massiv zurückgerudert haben. Drei Beispiele: Veit Lindau hat in seiner Auszeit vom „Zurückstutzen“ gesprochen. Kristin Woltmann, die in den letzten Jahren nur vereinzelt und extrem hochpreisig 1:1 Coachings hat, verkündete, dass sie ab sofort wieder mehr in Richtung 1:1 arbeiten möchte. Mariah Coz spricht in ihrem Podcast darüber, dass sie ganz viele der komplexen Strukturen wieder abgebaut hat, um schlanker und flexibler agieren zu können. Sie sagt sogar: Sie hat in den letzten Jahren alles getan um eine „richtige Unternehmerin“ zu werden (dazu gibt es bald eine Folge), um dann zu erkennen, dass sie es eigentlich nicht sein will.
Für mich ganz persönlich funktioniert die enge Zusammenarbeit mit meinen Mentees einfach am besten. Ich kann so professionelle, nachhaltige Beziehungen mit ihnen aufbauen, sie besser kennenlernen und dann optimal beraten. Außerdem gibt es – und das ist unbestritten, auch wenn es immer anders dargestellt wird – einen klaren Unterschied zwischen Quantität (viele Kunden weniger tiefgreifend betreuen) und Qualität (weniger Kunden, dafür intensivere und möglicherweise effektivere Betreuung). Beide Ansätze können erfolgreich sein, aber sie bedienen unterschiedliche Bedürfnisse und Märkte. Ich vertrete im Slow Business auch den Ansatz, dass One-Fits-All in den allermeisten Fällen nicht zielführend ist. Gerade im Mentoring. Natürlich gibt es einige Grundlagen, die wirklich jede selbstständige Frau kennen muss. Das sind einfach die Basics, ohne die es nicht geht, aber wie sie das Ganze dann für sich und ihre aktuellen Lebensumstände individuell umsetzt ist extrem unterschiedlich.
In kleinen Gruppen kann ich zum Beispiel ganz wendig und agil auf die Wünsche der Gruppe eingehen und reagieren. Das ermöglicht es mir wie z.B. in der Mastermind trotz des Gruppensettings auf ganz individuelle Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen oder auch Frauen* aufzufangen, die vielleicht demotiviert oder überlastet sind. Ich sehe sie mit ihren Herausforderungen. Das geht beim Skalieren nicht immer, vor allem nicht, wenn die Anzahl der Teilnehmer/innen nicht mehr überblickbar ist. Da gehen Menschen auf der Reise verloren und das empfinde ich problematisch. Insgesamt bieten kleine Gruppen und 1:1-Settings den Kundinnen eine persönlichere und maßgeschneiderte Erfahrung, die oft zu einer höheren Kundenzufriedenheit und -bindung führt.
Wenn die erfüllt sind (natürlich nicht alle auf einmal aber Schritt für Schritt) und du sie von Anfang an mitbedenkst, dann kannst du auch mit kleinen Gruppen und sehr individueller Betreuung im Einzelsetting gut und erfolgreich von deinem Business leben. Klar ist: Ohne jegliche Skalierung gibt es eine Deckelung, was deinen Umsatz betrifft, denn du hast nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung und wenn du Zeit gegen Geld tauschst, dann ist ein Umsatzwachstum Jahr über einen bestimmten Punkt (nagel mich nicht fest, aber ich würde sagen so ab 100/120.000 Euro im Jahr hinaus nur über Skalierung möglich.
Es gibt zahlreiche Geschäftsmodelle in unterschiedlichsten Zusammensetzungen und du darfst für dich das finden, was für dich gut funktioniert. Skalierung kann für dich ein langfristiges Ziel sein, vor allem, wenn es darum geht, mehr Umsatz zu generieren oder die Reichweite zu erhöhen. Aber es ist nicht der einzige Weg zum Erfolg. Du kannst auch finanziell sehr erfolgreich sein, wenn du im 1:1 oder in kleinen, exklusiven Gruppen arbeitest.
Tiefgreifende, personalisierte Dienstleistungen sind oft nicht skalierbar in dem Sinne, dass du einfach die Kund/innen-Anzahl erhöhst, ohne die Qualität zu beeinträchtigen. Deshalb überlege dir ganz genau was du für dich und dein Angebot als Qualitätskriterium heranziehen möchtest und wie DU arbeiten möchtest.
Erinnere dich daran, dass nur du der Maßstab für deinen „Erfolg“ bist und du das Geschäftsmodell finden darfst, das deinen persönlichen, beruflichen und finanziellen Zielen entspricht. Somit beantworte ich die Eingangsfrage: Die Entscheidung, in kleinen Gruppen oder im 1:1 Setting zu arbeiten, ist kein Hinweis auf wenig Erfolg oder noch „zu“ wenig Erfolg, sondern eine bewusste, strategische Entscheidung. Und wenn du erleben möchtest, wie sich das anfühlt, dann komm in den Slow Growth Club. Er ist, wie schon erwähnt einzigartig.
In der Library findest du schon mehr als 14 Masterclasses mit komprimiertem Deep Dive Wissen zu vielen Themen wie Chat GPT & Achtsamkeit, Preiskalkulation, Content Strategie- und Planung, Storytelling, Verkaufen, Kommunikation und Positionierung. Den Link für die Warteliste findest du hier.
Wenn dich diese Podcastfolge inspiriert oder dir weitergeholfen hat, dann abonniere den Slow Business Podcast auf Spotify, Apple Podcasts oder wo du ihn gerade hörst. Am besten gleich, denn damit verpasst du keine Folge mehr. Und: Sende diese Folge gerne an eine Solopreneurin weiter oder teile sie auf Instagram. Wenn du mich verlinkst, dann kann ich dich auch in meiner Story erwähnen.
MAG. KARIN GRAF-KAPLANER
Slow Business Mentorin für Frauen*
Unternehmensberatung, Marketing Beratung, systemisches, wertorientiertes Coaching, Lebens- und Sozialberatung (in Ausbildung unter Supervision). Ich begleite dich dabei, mit deinem Business erfolgreich zu wachsen und Überforderung & Burnout zu vermeiden.
© Copyright Mag. Karin Graf-Kaplaner
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Mailchimp. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen