Was ist Slow Business?

Nachdem ich immer wieder in verwunderte Gesichter blicke, wenn ich von Slow Business spreche und auch immer gefragt werde, was ich genau darunter verstehe, werde ich heute mehr Klarheit schaffen mit ein paar Mythen aufräumen. Slow Business ist für mich mehr als nur eine gut klingende Worthülse – es ist eine Haltung, eine bewusste Entscheidung und gleichzeitig eine clevere Strategie. In einer Welt, die „schneller, höher, weiter“ über die Maße gefeiert wird, die ständige Hustle-Kultur als Messgröße für Erfolg gilt, braucht es Mut ein achtsames Slow Business zu führen. Das gebe ich offen und ehrlich zu – gerade als Solopreneurin.

Slow & Business geht das zusammen?

Der Begriff „Slow“ in Verbindung mit „Business“ scheint auf den ersten Blick ein großer Widerspruch zu sein. Dieses „Slow“ ist ja das, wovor wir wirtschaftlich gesehen die größte Angst haben. Business an sich wird mit Geschwindigkeit, Wettbewerb und Gewinnmaximierung assoziiert. „Slow“ (also Entschleunigung, Achtsamkeit und Nachhaltigkeit) können wir uns im wahrsten Sinne des Wortes nicht leisten. In unseren Köpfen braut sich bei diesem Wort förmlich ein Narrativ in Form einer Abwärtsspirale zusammen. „Slow“ ist ein Unternehmen ja eigentlich nur dann, wenn es dazu gezwungen wird, weil es nicht gut läuft, oder? 

Also räumen wir gleich mal mit dem ersten Mythos auf: Slow Business bedeutet nicht, dass du als Solo-Selbstständige und Unternehmerinnen langsam, behäbig und ineffizient sind. Genauso wenig, dass wir nicht profitabel sind – im Gegenteil. Es bedeutet viel mehr, dass wir achtsam, nachhaltig und mit einem klaren Wertekompass agieren und damit erfolgreicher & erfüllter sind. Bereits mittelfristig führt diese Herangehensweise zu mehr Erfolg und mehr Erfüllung, denn dein Business sollte immer zu deinem Leben passen, nicht umgekehrt.

Es gibt immer mehr Studien, die zeigen, warum so viele Selbstständige Männer und Frauen über ihre körperlichen und psychischen Grenzen gehen und im schlimmsten Fall ihren Traum vom erfolgreichen Business ganz aufgeben müssen. Von Anfang an groß zu denken, schnell zu skalieren, der ständige Vergleich mit anderen Businessfrauen* und der Drang mindestens 10k Umsatz im Monat zu machen, führen nur allzu oft in einen Teufelskreis. Einem, der bis ins Burnout führen kann. Erstaunlich viele Solo-Selbstständige landen genau hier. Ich war eine von ihnen musste deshalb für mich eine andere Möglichkeit suchen, mein Business erfolgreich wachsen zu lassen. Leider fand ich auf Instagram & Co keine Role Models, die ich für mich heranziehen konnte. Ich kann dir sagen: Bei meiner Suche danach, blickte ich hinter die eine oder andere Kulisse und stellte zwei Muster fest.

• Die einen stellten ihr Businessleben manchmal sogar mit Kind & Kegel wie den einzigen Spaziergang dar: Alles locker flockig mit viel Leichtigkeit und Glitzer. Die Botschaft: „Wenn du das auch haben möchtest, dann komm zu mir ins Coaching.“ Beim Blick dahinter wurde klar: Das Hamsterrad lässt grüßen. Das, was nach außen hin in Postings und Stories wie das wahre Paradies dargestellt wurde, sah im Backend (so nennt man den Arbeitsbereich einer Website, den man nicht sieht) gar nicht mehr so glitzernd aus. Hussle wohin man blickt, Fehler, Vergleiche, Zerrissenheit, immer zu spät, immer im Feuerlösch-Modus.
• Die anderen stellten ihr Businessleben als harte Arbeit mit der Bereitschaft über Grenzen zu gehen dar: „Von nichts kommt nichts. Du musst bereit sein Opfer zu bringen, „all in“ zu gehen, sind sie zu stark (die Konkurrenz), bist du zu schwach und vermutlich nicht fürs Business gemacht.“ Die Botschaft: „Als Lohn bekommst du Millionen und das relativ schnell, wenn du wissen willst, wie das geht, dann komm in unser Business Coaching.“

Role Models? Fehlanzeige.

Wenn du mich fragst, welche Marketing-Masche mir von beiden lieber ist, dann noch am ehesten Nummer Zwei, denn die scheint mir zwar hart, wenig empathisch, aber zumindest ehrlich.  Trotzdem wird es dich nicht wundern, wenn ich dir jetzt sage, dass keiner dieser Wege einer war, der sich für mich richtig angefühlt hat, weil sie beide letzten Endes viele Werte und Prinzipien missachten, dir mir als Unternehmerin und Businessfrau sehr wichtig sind. Deshalb musste ich mein eigenes Role Model werden, meine eigene Methode entwickeln, die auf 5 Säulen beruht und auch erklärt, wie ich SLOW BUSINESS für mich als Unternehmerin und Mentorin definiert habe. Sie schont deine mentalen und körperlichen Ressourcen, führt zu einem erfolgreichen Business nach deinen Wertvorstellungen und einem erfüllten Leben. Bist du neugierig geworden? Dann schauen wir uns das jetzt gemeinsam an.

Slow Business Fundament 1: ACHTSAMKEIT

Achtsamkeit ist der Schlüssel zu Slow Business. Es geht darum, bewusst in den Moment zu treten und Entscheidungen mit Bedacht zu treffen – sowohl im persönlichen Leben als auch im Business. Wenn du dich und deine Bedürfnisse nicht im Blick hast, wird es schwer, ein nachhaltiges und gesundes Business zu führen.

• Für mich selbst: Burnout-Prävention ist nicht nur ein Schlagwort, sondern eine Notwendigkeit. Achtsamkeit hilft dir dabei, deine Energie zu managen, dich nicht zu überfordern und dich regelmäßig zu reflektieren, wie du dich fühlst und wo du stehst.

• Für die Kunden: Achtsamkeit bedeutet auch, ehrlich und authentisch mit deinen Kundinnen umzugehen. Vermeide manipulative Verkaufstechniken, die auf Angst oder Dringlichkeit basieren. Stattdessen geht es darum, echte Verbindungen zu schaffen, die auf Vertrauen und gegenseitigem Respekt beruhen.

• Für die Ressourcen der Erde: Achtsamkeit zeigt sich auch in der Art und Weise, wie du mit deinen Ressourcen umgehst. Was brauchst du wirklich, und was kannst du loslassen? In einer Welt voller Konsum ist es besonders wichtig, Ressourcen bewusst einzusetzen und sich immer wieder zu fragen, wie viel wirklich nötig ist.die